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Der Kurs

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Nun habe ich mich einschreiben lassen, doch fragen Sie bitte nicht wo, denn ich weiß es selbst nicht, woran ich teilnehmen werde, in welchen Kurs ich eingeschrieben wurde, weil nämlich dieser als eine Art Roulette angepriesen wurde, so, wie es bei Reisen oft der Fall ist. Wenn man mutig genug ist, lässt man sich auf so etwas ein und hofft, dass einem etwas Annehmbares zuteil wird und wenn nicht, dann hat man seine Urlaubswochen mutwillig ruiniert, sozusagen. 

Bei diesem eigenartigen Angebot bezüglich des Kurses dachte ich mir, dass es so vieles nicht ruinieren könnte, da es sich diesmal nicht um meine wohlverdienten Urlaubstage handelte, die mir heilig sind und die ich in Ruhe, also ohne Aufregungen, nervliche Strapazen verbringen möchte, um mich ein wenig regenerieren zu können. 
Der besagte Kurs findet zweimal in der Woche statt, meist in den Abendstunden, damit das arbeitende Volk daran teilnehmen kann. Die Kursgebühr wäre nach dem ersten Kurstag zu errichten, so wurde mir mitgeteilt und der volle Betrag nur in dem Fall, wenn man beschließen sollte, besagten Kurs im vollen Umfang zu absolvieren, so hätte man mehr oder weniger nichts zu verlieren, höchstens die Gebühr für den ersten Kurstag, welche man jedoch auf jeden Fall bezahlen musste. 

Ich weiß weder um welchen speziellen Kurs es sich hierbei handelt, noch über dessen eingeschriebenen Teilnehmern Bescheid, bis auf meine eigene Person. Wenn ich wenigstens wüsste, welcher Kurs mir zuteil werden würde, so könnte ich bezüglich der Teilnehmer meine eigenen Schlüsse ziehen, auch wenn nur in einem gröberen Rahmen. Wäre der Kurs vom technischen Belange, so würden vermutlich mehr Herren als Damen daran teilnehmen, obwohl dies in der heutigen Zeit keine allzu sichere Berechnung ist. 

Noch sind es zwei volle Tage bis zum Kursbeginn und nun habe ich bereits mit meiner Ungeduld, mit meiner Neugier zu kämpfen und ärgere mich jetzt schon darüber, dass ich vermutlich das Geld, das ich für den ersten Kurstag werde bezahlen müssen, jetzt schon in den Wind schreiben kann, weil es wahrscheinlich keine weiteren Kurstage für mich geben würde, so wie ich mich selbst kenne. Da müssten nämlich einige, wenige Faktoren vorhanden sein, damit ich beschließen könnte, den Kurs im vollen Umfang zu absolvieren. 

Der Kursleiter müsste ein netter, umgänglicher und vor allem ein sehr höflicher Mensch sein und hätte mit den Teilnehmern auch sehr geduldig umzugehen. 
Der Inhalt des Kurses müsste interessant, tiefgründig und faszinierend sein, damit er meine werte Aufmerksamkeit fesselt und besagter Inhalt dürfte vom Kursleiter auf keinen Fall zu trocken vorgetragen werden, um eventuelles Gähnen der Teilnehmer und meinerseits zu vermeiden. 
Tja, die Teilnehmer, die Kurskollegen sozusagen, müssten ausnahmslos gebildete, distinguierte, gut situierte Menschen mit tadellosen Manieren sein, sich höflich und respektvoll zueinander verhalten.
Weiters sollten für die zehnminütigen Pausen während jeweils zwei Kursstunden kleine Häppchen bereitgestellt werden, weil wie es jedem bekannt sein dürfte, ist man  für die Theorie eines Kurses mit einem hungrigem Magen nicht besonders aufnahmefähig.
Auf jedem Arbeitstisch sollte ein Krug mit frischem Wasser stehen, weil wie es jedem bekannt sein dürfte, kann man eventuelle Fragen des Kursleiters mit einem allzu trockenem Hals nicht besonders gut beantworten. 

Nun, diese Faktoren wären die allermindesten Bedingungen meinerseits, um den besagten Kurs zur Gänze absolvieren zu können, was mich betrifft; ich hatte mich ja in denselben blindlings und im guten Glauben einschreiben lassen. Sollte der besagte Kurs nicht meinen Erwartungen entsprechen, werde ich es mit einem anderen Kursangebot in diesem eigenartigen Roulette-System versuchen, und zwar immer wieder aufs Neue, denn für das Roulette habe ich seit eh und je ein Faible -  ganz egal, wo. 

© Ella L.

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